Ich bin an dem Punkt angelangt, wo es mir erlaubt ist, aus dem Wort Arbeitsleben den ersten Teil streichen zu dürfen. Yeah!!!!

Was bleibt dann noch? Ja, genau. Leben.

Leben ohne Arbeit. Einfach nur Leben.

Das liest sich doch gut……und das fühlt sich auch verflucht gut an.

Und was mach ich nun damit?

Es ist für mich vergleichbar mit der Frage die mir meine Eltern als Kind stellten.

„Was möchtest Du vom Weihnachtsmann bekommen?“

Boah, da war aber was los in Kopf und Herz. Vorallem, weil man selbst als kleiner Bub schon begriffen hatte, das man die einzig richtige Kinderantwort nicht zu geben brauchte. Denn die bezog sich auf sooooo viele schöne, faszinierende und existenziell wichtige Dinge und hätte gelautet:

„Alles“.

Das Tischfußballspiel, so wie es der Schulfreund hat. Das schon so lange ersehnte Kettcar, wie es der Nachbarsjunge hatte. Der einen übrigens nie annährend so lange damit fahren ließ wie es für die Erlangung einer Mindestzufriedenheit mit der eigenen Existenz unbedingt nötig gewesen wäre.

Und …und… und…

Natürlich war ich damals als Kind auf diese Frage vorbereitet. Schließlich hatte ich ja bereits seit Wochen mit viel taktischem Geschick daran gearbeitet diese Frage zu generieren. Die Einkaufswege wurden im Kaufhaus manipuliert. Da musste man halt zum Ende der Lebensmittelabteilung dringend zur Kaufhaustoilette. Das die in der Nähe der Spielwarenabteilung lag, war natürlich reiner Zufall. Die Versandhauskataloge lagen immer wieder rein zufällig mit der Seite aufgeklappt herum, die das wichtigste aller Geschenke abbildete.

Vorbereitet? Aber Hallo.

Ich war vorbereitet wie ein Profifussballer zu Saisonbeginn. Monatelange Grundlagenarbeit lagen hinter mir. Sämtliche Produktdetails waren bekannt. Alle Vor- und Nachteile waren abgewägt. Hätte die Testzeitschrift angerufen und mich um Mitarbeit gebeten, ich hätte zu jedem von mir begehrten Produkt gleich am Telefon den kompletten Heftartikel diktieren können.

Nun aber war die Frage endlich da. Das Spiel wurde angepfiffen.

Aber die Regeln waren hart.

Es war zu erwarten, das der Weihnachtsman auch in diesem Jahr nur ein Geschenk bringen würde. Recht früh war mir klar, dass meine Eltern dem viel beschäftigten Weißbart den Geschenkeinkauf abnehmen würden. Also, waren Sie es, denen ich unterschwellig die richtige Geschenkidee einpflanzen musste. Dabei kam es darauf an, dass Sie nicht nur das richtige Geschenk aussuchten, sondern Sie sollten auch noch glauben, das Sie mich damit überraschten. Das richtige Weihnachtsgeschenk zu bekommen, war also eine psychologische Meisterleistung. Ein nicht zu unterschätzendes Werkzeug